Seltenes Fundstück

Mitten im Sommer 2006 machte mich Hans, so heisst der Landwirt, der ausserhalb unserer «Wohn- und Forschungsparzelle» das Land bewirtschaftet, auf ein kleines Pflänzchen einige Meter neben dem Haus aufmerksam und fragte mich: «Hast Du gesehen hier? Weisst Du was das ist?» Ich ging zu ihm, schaute auf die Stelle in der Wiese auf die er zeigte. Ich schaute einmal, ich schaute ein zweites Mal und konnte kaum glauben was ich da sah.....ein kleines Pflänzchen, das aussah wie eine wachsende Edelkastanie. Kaum zu fassen und ich darf gar nicht daran denken was passiert wäre, wenn Hans mich nicht gerufen hätte. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte ich Ihn mit der Sense zum Tod verurteilt (den Kastanienbaum). Denn wer sieht schon ein grünes Pflänzchen in einer grünen Wiese? Da braucht es ein geschultes Auge, eben ein «Kennerblick» und der entwickelt sich, wenn man das Glück hat, in und mit der Natur aufzuwachsen.

Zwei Jahre sind nun vergangen und das wild gewachsene Pflänzchen ist grösser und grösser geworden, sodass ich die Umzäunung (Schutz) etwas erweitern musste. Eines Abends entfernte ich den Zaun und weil es schon am eindunkeln war, dachte ich; der neue Zaun hat noch etwas Zeit und gönnen «Ihm» doch die gewonnene Freiheit für einige Stunden. Es wurden ein paar Tage. Ich war gerade dabei neue Fotos für die Phänologie zu «schiessen» als ich beim befreiten Kastanienbaum mit Schrecken feststellen musste, dass zwei Zweige abgebissen wurden. Umgehend wurde der neue Schutz aufgestellt. Was dann in den nächsten Tagen ablief und wie die Natur in solchen Fällen reagieren kann, zeigen wir in der folgenden, spannenden «Fotogalerie». Es zeigt auch auf, wie klein wir Menschen gegenüber der Natur doch sind.

Weitere «Geschichten» und Erlebnisse mit und um unsere Kastanienbäume erfahren sie auf den folgenden Seiten.