News - 2015

Was für ein Jahr! Ende Januar kleidete «Frau Holle» das Kastanienland in Weiss und hatte kalte Temperaturen im Gepäck. Diese nutzen wir um den Wilden im Zaun zu halten, er wurde gestutzt.

Pünktlich zum astronomischen Frühlingsanfang begann die Phänologie 2015. Wert, an diese Stelle zu erwähnen ist, dass wir bedingt durch den sonnig-heissen Sommer eine reiche Ernte vom Bouche de Bétizac II einfahren durften. Das Zusammenspiel der anhaltenden Wärme und dennoch genügend (Dachab-) Wasser zu erhalten, führte zu der besten Ernte die wir je zu verzeichnen hatten. Da der in der Phänologie gezeigte Bouche de Bétizac nicht vom erhöhten Wasserzufluss profitieren konnte, fielen die Nussfrüchte deutlich kleiner und leichter aus, nicht jedoch weniger in der Menge.

Von Brunella konnten wir auch dieses Jahr nur wenig brauchbare Früchte ernten. Die Fruchthüllen platzen früh auf, vielen jedoch nicht vom Baum. Ein gefundenes Fressen für den Eichelhäher. Dieser schöne und scheue Vogel stibitzte auch beim Jungen die Früchte. Dieser brachte in seinem neunten Lebensjahr seine ersten drei brauchbaren Marroni zustande, zwei davon nahm sich der Eichelhäher. Um nicht auch noch die dritte Kastanie zu verlieren, packten wir die Igel in Flies ein, bis sie von selbst aufgingen und so noch eine grosse Marroni für uns hatten.

Eine weitere Freude des Phänologiejahres 2015 ist der alte mächtige und prächtige Kastanienbaum in Berschis. Bei jedem Besuch erfreute wir uns an Ihm, seinem Sein, seiner Kraft und an der Umgebung in dem er eingebettet lebt. Wir finden dieser Baum einen würdigen Nachfolger des Gezeigten und Ende 2014 beendeten Molser-Kastanienbaum.

Von Flüssig-Süss bis kunterbunt ging es im Kulinarium zu und her. Die Rezepte reichten vom Maronenstern, Kastanienblütensirup, Maronendressing, bis hin zum luftigen Marronimousse und zum knalligen Marroni-Randenaufstrich. Die Produkteseite erhielt zuwachs.

Kulinarisch ging es auch an der Chestene-Chilbi zu und her. Wie gewohnt boten wir Chestene-Risotto und Marronikuchen an. Die Vorfreude dieses Jahr wieder aktiv am Anlass teilzunehmen war gross. Ab dem 21. September konnten wir und auch Sie die Tage, Stunden und Minuten bis zur Chilbi zählen. Wir schalteten in den Farben des kastanienland.ch auf der Startseite einen Counter auf.

Für uns war die Chestene-Chilbi ein voller Erfolg. Angefangen bei der Organisation zuhause und der Wahl des genutzten Fahrzeuges, denn wir reisten diesmal mit noch weniger Material und einem kleineren Fahrzeug, besser gesagt ohne Anhänger. Dies verlangte eine gute Planung. Nicht vergessen werden darf, unser neuer Waschhafen. Dieser wurde von Marcus in stundenlanger Arbeit restauriert, gereinigt und gesäubert und bekam in der Schlosserei ein neues «Koch-Innenleben». Nun stand der Fahrt nach Greppen nichts mehr im Wege.

Unsere neuen - von Claudia - gestalteten Preisschilder waren nebst der bunten Dekoration der Standhingucker. Geguckt wurde auch in den Topf. Bei diesem blieb es nicht, denn viele interessierten sich dafür wie der Risotto gekocht wird und noch mehr Interesse riefen die Zutaten auf den Plan. Fragen wie: «Wie lange muss der Reis nun kochen?», «Welcher Reis benutzen sie?», «Wieviel Knoblauch benutzen Sie?», «Welche Gewürze geben sie bei?», «Wo sind denn die Marroni?», «Wann kommen die Kastanien zum Risotto?» uns so weiter und so fort. All diese Fragen führten zu interessanten Gesprächen, in denen selbstverständlich nicht alles verraten wurde. Auch ein Novum war der Verkauf von eigenen Bouche de Bétizac Kastanien. Diese füllten wir vor Ort in 500g und 1kg Portionen ab und boten sie feil. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Besucher, Frager, Gucker und Gesprächspartner, sowie Kastanienfreunde.

Um bei den Events zu bleiben, ist zu erwähnen, dass die viel besuchten Eventsseiten stets auf dem aktuellen Stand gehalten wurden. Diese Seiten sind nach wie vor eine gute Anlaufstelle um sich über Kastanienfeste in ganz Europa zu informieren und sogar der Schweizer Illustrierten eine Erwähnung wert. Unter dem Titel «Heissi Marroni» berichtete das Magazin Schweizer Garten über den Unterschied zwischen Esskastanien und Rosskastanien. Einige unserer Bilder ziert den Artikel. Das Rezept des Marroni-Schokokuchen fand den Weg auf die Internetplattform familienleben.ch und ein Bild eines jungen Edelkastanienblatt zur Wettbewerbsfrage von wald.ch.

Das Ende des Jahrs 2015 bedeutet auch das Ende des Seitensprungs. 2016 ein neues Jahr mit neuen Projektideen inner- wie auch ausserhalb des Kastanienland. Die Seitensprünge vom 2010 - 2015 verschwinden jedoch nicht einfach, nein sie bleiben bestehen und sind ab sofort ein Bestandteil der Rubrik «Sehens- und Lesenswert».